Bereits zum fünften Mal machten sich elf Schüler der Walter-Mohr Realschule Traunreut gemeinsam mit den Lehrkräften Herrn May und Frau Schabacker auf die lange Reise in ein Land voller Farben, Kontraste und unvergesslicher Momente. Der Startschuss zur Reise fiel buchstäblich mitten in der Nacht: um fünf Uhr morgens hieß es am Münchner Flughafen „Abflug!“, das erste Ziel lautete Monterrey – nach Stopps in London und Dallas endlich mexikanischer Boden unter den Füßen.
Vor Ort tauchten die Schüler gleich ins Berufsleben ein: an den ersten beiden Tagen schnupperten sie bei der Fridolfinger Firma Rosenberger echte Industrieluft- bei der Kabelkonfektionierung für Telekommunikation und Automotive. In der Produktionshalle gab´s nicht nur spannende Einblicke, sondern auch einen kurzen Plausch mit einer Fridolfingerin, die seit einiger Zeit in Mexiko arbeitet. So konnten viele interessante Fragen dazu geklärt werden, einmal im Ausland zu arbeiten. Natürlich blieb auch Zeit, Monterrey zu erkunden. Zwischen historischen Parkanlagen, Wasserstraßen, Wolkenkratzern und sogar einer Eishalle fühlte sich der eine oder die andere wie in einer ganz neuen Welt.
Der nächste Ortswechsel ließ nicht lange auf sich warten: nach einem Inlandsflug nach Mexiko City und einer Busfahrt wurden die Schüler in Pachuca von ihren Gastfamilien herzlich begrüßt. Hier blieben sie mehrere Tage und tauchten tief in das mexikanische Familienleben ein- Wochenend-Ausflüge inklusive. Bei vielen standen neben Mexiko City auch Ausflüge zu den Pyramiden von Teotihuacan oder den sogenannten „magischen Dörfern“ auf dem Programm. Auch der nächste Praktikums-Check ließ nicht lange auf sich warten: im Simulationskrankenhaus der Universität in Tulancingo wurden unsere Realschüler zu Notfallmedizinern auf Probe. An lebensechten 3D-Puppen durften sie intubieren, eine Geburt simulieren und erfuhren wie Medizin und Technik in Mexiko zusammengehen. Für Anna Kollmannsberger (9d), die später Sanitäterin werden möchte, das absolute Highlight – und der Auftakt für ein weiteres Praktikum gleich nach der Rückkehr in Deutschland. An der Partnerschule, der Prepa 1 der UAEH in Pachuca, fand dann die offizielle Begrüßungsfeier für die Traunreuter Realschüler statt -hier erhielten die bayerischen Dirndl und Lederhosen besonders große Aufmerksamkeit und Bewunderung. Neben dem mexikanischen Unternehmen Elmec, einer Metallverarbeitungsfirma, wurde auch das Universitätseigene Fernsehstudio „SUMA TV“ besichtigt. Besonders spannend war hier, wie ein „Greenscreen“ funktioniert und wie Nachrichten produziert werden. SUMA TV schickte die Traunreuter Schüler live auf Sendung – Interviews inklusive, und das für die ganze Region.
Nach dem Familienwochenende, das jeder individuell genießen konnte, ging´s per Inlandsflug weiter nach San José del Cabo in Baja California, wo das Fünf Sterne Luxushotel „RIU Palace“ auf die Schüler wartete. Hier stand das dritte Praktikum auf dem Plan- vom Housekeeping bis zur Hoteltechnik, von der Rezeption bis zur Küche durften die Jugendlichen überall hinter die Kulissen blicken. Natürlich blieben auch kulinarische Entdeckungen nicht aus: auf Märkten probierten die Schüler Kaktus, tropische Früchte und andere Spezialitäten.
Am Ende hieß es Abschied nehmen – ein Abschied, der allen schwerer fiel als gedacht, denn als die Austauschschüler Ende März bei uns an der Realschule waren, war klar, dass es ein Wiedersehen gibt. Nun bleibt erstmal nur WhatsApp und Instagram. Doch der Kontakt zwischen den Traunreutern und den mexikanischen Schülern bleibt bestehen – und die Erinnerungen an zwei Wochen voller Erlebnisse, neuer Freundschaften und Perspektiven werden sicher noch lange nachwirken.