Wahrscheinlich hätte die 8.-Klässlerin Johanna Pichler im Jahr 2013 nicht gedacht, dass sie einmal selbst vor einer Klasse stehen und den Inhalt einer Deutschstunde gestalten würde. Nach ihrem Realschulabschluss an der Walter-Mohr-Realschule machte sie ihr Abitur und studiert derzeit Journalismus in Magdeburg. Sie arbeitete zunächst bei lokalen Zeitungen und Medienformaten wie „chiemgau24“, war aber auch schon bereits für die renommierte „Süddeutsche Zeitung“ tätig und hat zurzeit eine Festanstellung bei der „TAZ“.

Johanna Pichler erklärte den Schülerinnen und Schülern aus den Klassen 8c und 10a, wie sich journalistisches Arbeiten im Moment gestaltet. Als Einstieg fragte sie nach, woher die Jugendlichen ihre Nachrichten beziehen. Dabei kam heraus, dass sich in der 8. Klasse die meisten über Social-Media-Plattformen wie TikTok, Instagram oder SnapChat informieren. In der 10. Klasse gab es einige wenige Schülerinnen und Schüler, die zuhause noch eine Tageszeitung lesen oder Nachrichtensendungen im Fernsehen verfolgen. Dennoch sind bei vielen Jugendlichen Plattformen wie Instagram oder TikTok die wichtigste Informationsquelle. Johanna Pichler bestätigte diesen Trend, wies aber gezielt darauf hin, dass man innerhalb dieser Plattformen auch seriösen Nachrichtenagenturen folgen könne. Wenn man sich hier informiere, könne man auf eine gewisse Qualität bei der Recherche zählen.

Als Journalistin hat man ein sehr abwechslungsreiches Aufgabenspektrum. In der Redaktion gehe es zunächst darum, relevante Themen herauszukristallisieren, darüber zu recherchieren, Interviews zu führen, die Inhalte zu ordnen und sie schließlich entsprechend für eine bestimmte Zielgruppe aufzuarbeiten.

Dabei geht es im Journalismus natürlich um das Schreiben von Reportagen und Berichten, aber auch das crossmediale Arbeiten und die Produktion von Inhalten für Social Media gewinnt immer mehr an Bedeutung. Johanna Pichler ist Content Creator für diverse Plattformen und produziert Videos mit politisch-journalistischem Inhalt. Dabei ist es auch ihre Aufgabe, kritisch mit dem Verhalten von öffentlichen Personen umzugehen. Das gefällt nicht jedem.
Zu dieser Arbeit gehört deshalb Mut, denn neben zustimmenden Kommentaren gibt es Hasskommentare, die sich persönlich auf die Journalistinnen und Journalisten beziehen und sich nicht mit der Sache auseinandersetzen. Man müsse auch einmal mit einer Anzeige rechnen, dafür gibt es dann aber auch Anwälte der TAZ, die einem helfen, die im Grundgesetz verankerte Pressefreiheit durchzusetzen.
Johanna Pichler klärte die Jugendlichen außerdem darüber auf, mit welchem Methoden man Fake News erkennen kann.

Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich beeindruckt von der Arbeit der Journalistin, die im Moment für ein Auslandssemester in Italien ist. Dass sie in verschiedenen Formaten wie Radio, Zeitung und Social Media unterwegs ist, fanden viele spannend. Auch die Reisen, die im Rahmen des Studiums gemacht wurden, z.B. in die USA, waren für viele interessant.

Ein herzliches Dankeschön geht an unsere ehemalige Schülerin Johanna Pichler, die Vertrauen in sich und ihre Fähigkeiten gesetzt hat und einen beeindruckenden Werdegang vorweisen kann.