Nicht jedem Traunreuter ist bekannt, welch hochkarätige Kunst sich in offenbar unscheinbaren Bauten zwischen Wald, Industrie- und Wohnarchitektur verbirgt. In der Fridtjof-Nansen-Straße 16, unweit des JHGs, gehen die Oberstufenschüler der Q12 mit Lehrerin Constanze Penninger und unter der Leitung von Vanessa Zmudzinski, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum für Gegenwartskunst, auf Erkundungstour.

Außen zunächst industriell anmutend, lässt sich ein spannendes Farbkonzept der Künstlerin Maria Zerres entdecken: Dunkelblau glitzernde Satteldächer krönen farbenfroh geflieste Stirnseiten der Gebäude, pastellfarbige Seitenwände treffen unerwarteterweise auf hölzerne Sprossenfenster und Fensterläden. Dazwischen immer wieder mehr oder weniger versteckte Hinweise der Umgestaltung eines ehemaligen Industriekomplexes.

DASMAXIMUM ist alles andere als die Showarchitektur eines Stararchitekten – dem Zeitgeist voraus wurde bereits Gegebenes umgebaut und mit mehr oder weniger Eingriffen an die Kunst und die Anforderungen deren Präsentation angepasst, ohne von ihr abzulenken.

Thematisch passend, vor einer mehreren Meter langen Camouflage-Leinwand Andy Warhols, erläutert Zmudzinski die brisante Vergangenheit des Areals: Die Hallen eines ehemaligen NS-Munitionslagers wurden umfunktioniert und zum Positiven verkehrt – nun darf die Bildende Kunst zum Betrachter sprechen. In architektonischer Zurückhaltung und Reinform, möglichst ohne pädagogische und didaktische Erläuterungen (wenn man denn keine Lehrerin an seiner Seite hätte…).

Foto, Text: JHG